Leopold Blauensteiner

Steinmetzmeister. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1904    † 1943

 

Lebenslauf

Leopold Blauensteiner wurde am 25.1.1904 in Thunau (Gars, Niederösterreich) geboren. Er arbeitete als Steinmetzmeister.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Leopold Blauensteiner wurde am 28. 3. 1942 verhaftet, und am 26. 11. 1942 zum Tode verurteilt. Am 29.4.1943 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Im Mai 1938 gründete der Angeklagte (…) auf Veranlassung des kommunistischen Funktionärs Franz Sebek (…) eine kommunistische Untergrundorganisation im 20. Wiener Gemeindebezirk. (…) Der Angeklagte stand auf führendem Posten in der KPÖ und hat eine weitreichende und vielseitige Wirksamkeit entfaltet. Er hat durch seine Initiative eine provisorische Stadtleitung für Wien neu ins Leben gerufen, als die vorhergehende durch den Zugriff der Polizei aufgeflogen war. Er hat sein großes organisatorisches Geschick der KPÖ, auch noch als Soldat – trotz seines dem Führer geleisteten Fahneneides – in seinen Urlaubszeiten zur Verfügung gestellt.“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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